Im Jubiläumsjahr Mitgliederrekord erreicht

Geschäftsbericht der Ersten Pirmasenser Sterbekasse - 18 000 Versicherungsabschlüsse - 125 Jahre alt

Die Erste Pirmasenser Sterbekasse hat den neuen Geschäftsbericht vorgelegt: Mit der gegenwärtigen Zahl von mehr als 18 100 Versicherungsabschlüssen erreicht die Versichertengemeinschaft einen neuen Mitgliederrekord. Für einen Beitrag von monatlich 1,25 bis 3,20 Mark zahlt die Sterbekasse im Todesfall an die Hinterbliebenen den Betrag von 825 Mark bar. Hinzu kommt 1989 ein Gewinnzuschlag von 275 Mark. Das Sterbegeld wird ohne Wartezeit gewährt, bei Eintritt erübrigt sich die Vorlage eines Gesundheitszeugnisses und ab dem 70. Lebensjahr sind Mitglieder von der Beitragszahlung befreit.

Die Erste Pirmasenser Sterbekasse bietet seit einigen Jahren ihren Mitgliedern die Möglichkeit einer Zweitversicherung, die bei gleichen Beiträgen die doppelte Versicherungsleistung von 2200 Mark erbringt. Neu ist die Erhöhung des Sterbegeldes für versicherte Kinder. Hier zahlt die Kasse für einen monatlichen Beitrag von nur 30 Pfennigen, ab 1989 ein Sterbegeld von 825 Mark statt bisher 200 Mark.

"Wir sind eine Sterbekasse und keine Lebensversicherung", betonte die Vorsitzende Erna Burger im Gespräch mit der Presse. "Wir wollen und können mit den Lebensversicherern auch nicht konkurrieren. Was unsere Kasse auszeichnet, ist die typische Form der Solidargemeinschaft, die mit niedrigen, für jeden erschwinglichen Beiträgen, einen höchstmöglichen Ertrag erwirtschaftet, um den Mitgliedern im Ernstfall, schnell und ohne jegliche Formalität finanzielle Hilfe zu geben." Die Idee der gegenseitigen Hilfsbereitschaft hat vor 125 Jahren zur Gründung der Leichengeldanstalt geführt, die der Pirmasenser Arbeitnehmerschaft in schweren Zeiten beistand. Durch die Gesundheitsreform, die in der gesetzlichen Krankenversicherung das Sterbegeld reduziert und für Neuversicherte ein Anspruch nicht mehr besteht, gewinnt die Sterbekasse an Aktualität. Mit Kürzung der Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung verlagert sich das Risiko des Ernstfalles wieder auf den Versicherten. Hier kann die Sterbekasse als Versichertengemeinschaft eintreten.

Die Sterbekasse, die einen Neuzugang von 800 Versicherungsabschlüssen registrierte, erwartet während der nächsten Monate einen weiteren verstärkten Zugang von jüngeren Mitgliedern, die für sich und ihre Familie eine Versicherung abschließen, die ihnen für einen geringen Einsatz ein gewisses Maß an finanzieller Sicherheit bietet. Ansprechpartner für Interessenten sind die Kassierer der Sterbekasse, die trotz Computer und bargeldlosem Zahlungsverkehr, noch immer die Versicherten in der Stadt und des Stadtumlandes betreuen. Auch die Mitglieder des Vorstandes, des Aufsichtsrates sowie die Sachbearbeiterin in der Geschäftsstelle, Burgstraße 2, werden sich in den nächsten Wochen um eine verstärkte Mitgliederwerbung bemühen. Das Büro ist von Montag bis Freitag von 8 bis 13 Uhr geöffnet.

(fb)


Die Rheinpfalz, 27.09.1989