Sterbekasse erhöht Auszahlungsbeträge

Versicherungsverein mit 9 500 Mitgliedern

Die Erste Pirmasenser Sterbekasse steht durch Tradition, Leistungsfähigkeit, Zuverlässigkeit und Soforthilfe in der ersten Reihe der Versicherungsgesellschaften und kann auch in der heutigen Zeit ihre Leistungen noch erhöhen.

Der seit 1864 bestehende Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit bietet für die versicherten rund 9 500 Mitglieder mit insgesamt über 25 000 Versicherungsverhältnissen eine große Hilfe durch sofortige Auszahlung der Sterbegelder sowie der ermittelten Gewinnzuschläge, wobei in vielen Fällen den Hinterbliebenen neben dem Verlust der Angehörigen bei den ständig steigenden Bestattungskosten ein finanzielles Desaster erspart bleibt.

Die Mitgliederversammlung im Hotel Landauer Tor war bestimmt von den Jahres- und Kassenberichten, die durch den ersten Vorsitzenden Helmut Schmeer sowie Geschäftsführerin Renate Probach erstattet wurden. Der Jahresbericht 2005 verwies auf diverse Werbeanzeigen und eine erhöhte Anzahl an Sterbefällen (218 zu 174 im Jahr 2004). Die Zahl der Ausschlüsse stieg um 13 auf 103 gegenüber 2004, was überwiegend durch Nichtzahlung der Beiträge bedingt war. 2 386 beitragsfreie Mitglieder (über 70 Jahre) sind ebenso erfasst wie 68 neue Mitglieder (bis 55 Jahre) mit insgesamt 702 Versicherungen im Jahr 2005. Die Beitragseinnahmen sind mit 247 000 Euro gegenüber dem Vorjahr nur leicht erhöht. Der Gewinn im Jahr 2005 betrug über 180 000 Euro, wobei die Bilanz in Aktiva und Passiva mit rund 5,2 Millionen Euro abschloss. Der durch Jürgen Wagner vorgetragene Revisionsbericht belegte eine einwandfreie Kassenführung, wonach Vorstandschaft und Aufsichtsrat einstimmig Entlastung erteilt wurde.

Da die durch den Gutachter ermittelten Gewinne laut den gesetzlichen Vorgaben den Mitgliedern zugute kommen, wurde von Vorstand und Aufsichtsrat vorgeschlagen, die Sterbegelder ab 1. Januar 2007 für Abschlüsse bis zum 31. Dezember 2005 um 2,5 Prozent zu erhöhen. Für später liegende Abschlüsse sind die Vorgaben des nächsten Gutachtens maßgeblich. Da die Gewinnzuschläge prozentual an das Sterbegeld gekoppelt sind, greift auch hier eine erhöhte Auszahlung. Diese erfreulichen Aspekte wurden von der Mitgliederversammlung einstimmig beschlossen.

Die durch die Revisoren festgestellte einwandfreie Vereinsführung wurde bei den anschließenden Neuwahlen bestätigt. In ihren Ämtern wurden einstimmig wieder gewählt: Helmut Schmeer als 1. Vorsitzender, Ingrid Schmeer als Stellvertreterin, Renate Probach als Geschäftsführerin, Karl Klingler als Vorsitzender des Aufsichtsrats, Otto Mayer als Beisitzer und Schriftführer sowie Gabriele Machhaus als Beisitzerin.

Sorge bereitete der Vereinsführung die geringe Zahl neuer vor allem auch jüngerer Mitglieder, denn die Abwendung der Krankenkassen von den bisher gezahlten Sterbegeldern hinterlässt bei der Bevölkerung Finanzierungslücken, die durch die Sterbekasse mit geringem finanziellen Aufwand leicht geschlossen werden können. Hier durch Argumente von der Notwendigkeit einer Sterbeversicherung zu überzeugen, wird auch künftig vorrangiges Ziel bleiben. Ein Unterfangen, das bei der Tabuisierung des Begriffs "Sterben" in der heutigen Zeit sicher großer Anstrengungen bedarf. (oma)


Pirmasenser Zeitung, 09.09.2006